Ausgrabung

Erding_muenchener

Das Procedere bei der Ausgrabung hängt vom Befundaufkommen und der Art der Befunde ab. Ab hier kann auch der beste Archäologe keine absolute Planungssicherheit mehr anbieten, denn es können jederzeit unvermutet Situationen eintreten, die vor Ort besondere Vorgehensweisen erfordern, beispielsweise wenn es um die Bergung besonders empfindlicher Funde oder um die Dokumentation besonders komplexer Befunde geht. Nicht zuletzt ist der Fortschritt einer Ausgrabung auch immer witterungsabhängig.

 

90% aller Befunde erfordern die Anlage eines Profilschnittes, um Tiefe, Verfüllung und ggf. Schichtenabfolge beurteilen zu können. Die Tiefe ist äusserst variabel und kann von wenigen Zentimetern (z.B. Pfostengruben) bis zu 4m (Brunnen) betragen.

aschheim_profile

Die Profilschnitte der Kleinbefunde bis zu 1m Tiefe werden klassischerweise mit der Hand angelegt, um keine Funde zu übersehen. Bei grösseren Befundtiefen greifen wir für das Ausheben von Arbeitsgruben und das Beseitigen des Abraums auf die maschinelle Hilfe eines Baggers zurück, insbesondere da ab einer gewissen Tiefe aus sicherheitstechnischen Gründen Böschungen angelegt werden müssen.

funde 

Nach Dokumentation der Profile wird der restliche Befund abgetragen und auf Fundstücke durchsucht. Das Fundmaterial wird im Anschluss vorgabenkonform gereinigt, getrocknet, inventarisiert und verpackt. In seltenen Fällen kann dies bereits während der laufenden Grabung geschehen. Da dieser Schritt unter Umständen jedoch viel Personal, Infrastruktur und Ressourcen erfordert, werden die Funde meist nur vorläufig verpackt und bis nach Abschluss der Grabung zwischengelagert. Die zügige Bearbeitung der Fläche hat stets Priorität.